Neuerscheinungen 2022


Reihe VIIa - Fränkische Lebensbilder

Fränkische Lebensbilder Band 26
herausgegeben von Dieter J. Weiß

R07aB26 - ISBN 978-3-86652-726-3 - VK 37,00 EUR
2022. Festeinband
VIII + 376 Seiten, Abbildungen in Farbe und s/w

_ Inhaltsverzeichnis


Reihe VIII - Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte

Oswald Onghers
ein flämischer Künstler
als Hofmaler in Franken

von Wolfgang Kümper

Reihe 08 Band 21, ISBN 978-3-86652-821-5, 542 Seiten, 257 Abbildungen, Ebook pdf 20,00 EUR

Der aus Flandern stammende Oswald Onghers (1628-1706) ließ sich um 1658 im Hochstift Würzburg nieder. Als Hofmaler machte er die flämische Malerei mit ihren bedeutenden Hauptvertretern Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck in Franken bekannt und schuf vor allem Altarbilder. Seine Auftraggeber waren die regierenden Fürstbischöfe der beiden geistlichen Fürstentümer Würzburg und Bamberg, ebenso die jeweiligen Domkapitel sowie zahlreiche Klöster und einzelne Kapitulare. Da geistliche Würden­träger ihre Pfründe oder Dignitäten über die eigentlichen Gebie­te der Hochstifte hinaus hatten, ergibt sich eine weite räumliche Streuung. Der Autor Wolfgang Kümper stellt den Künstler Ong­hers in seinem Werdegang anhand der noch über 200 erhaltenen Gemälde vor und zeigt Bezüge zu Arbeiten seiner Vorbilder auf, die ihm in erster Linie als Kupferstiche nach den Gemälden eines Rubens oder van Dyck zur Verfügung standen.

„seinen weith und breith all schon bekannten nahmen zur unsterblichkeit“

Inhalt

Vorwort
Danksagung
Lebenslauf des Künstlers
Katalog I
Gesicherte Werke
Katalog II
Zugeschriebene Werke
Katalog III
Druckgraphiken nach Gemälden und Entwürfen von Oswald Onghers
Katalog IV
Abgeschriebene Werke
Katalog V
Nachschöpfungen nach verlorengegangenen Gemälden von Onghers
Anhang
Dokumente
Verzeichnis der Abkürzungen
Benutzte Archive
Ungedruckte Quellen
Gedruckte Quellen
Verwendete Literatur
Abbildungsnachweis
Über den Autor Wolfgang Kümper, Würzburg


Auszug aus dem Vorwort
Mit der Beendigung des 30-jährigen Krieges im Jahre 1648 begann überall in Europa, so auch in den fränkischen Hochstiften Bamberg und Würzburg, der Wiederaufbau der darniederliegenden Lebensgrundlagen. Die Neubauten der Kirchen und Klöster verlangten neben der bloßen Errichtung und Funktionalität nach künstlerischer Innenausstattung, die den Vorgaben des tridentinischen Konzils entsprechen und die fromme Religionsausübung der Menschen fördern sollten.
Dazu bedurfte es zahlreicher Kunsthandwerker verschiedener Genres, die vorerst in den Hochstiften nicht vorhanden waren, sondern von auswärts kamen.
Der aus Flandern stammende Maler Oswald Onghers (1628–1706), von Mainz kommend, trat in die Dienste der Fürstbischöfe Philipp Valentin Voit von Rieneck und Johann Philipp von Schönborn. Onghers arbeitete bis zu seinem Tode unter deren Nachfolger Peter Philipp von Dernbach (*1619, reg. in Bamberg 1672/Würzburg 1675, †1683) und besonders unter den Würzburger Fürstbischöfen Johann Gottfried von Guttenberg (*1645, reg. 1684–1698) sowie Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths (*1652, reg. 1699–1719). Die Bildaussagen aller seiner Gemälde sind gleichermaßen biblische Verkündigung wie auch Teil eines theologischen Programms, das von seinen katholischen Auftraggebern zur Frömmigkeitsbelehrung des Volkes eingesetzt wurde.
Onghers wirkte, wie anhand einzelner Objekte gezeigt wird, mit namhaften Bildhauern und Stuckateuren zusammen. Sein künstlerisches Œuvre weist in erster Linie Altarblätter auf, die im Zusammenklang mit den Altaraufbauten harmonische und eindrucksvolle Gesamtkunstwerke ergaben. Einen wundervollen ästhetischen Eindruck solcher originaler Ausstattungen vermitteln uns noch Kirchenräume in Bronnbach, Fährbrück und Großkomburg sowie in den Klosterkirchen Kitzingen, Ochsenfurt und Schönau. Sie spiegeln die von den auftraggebenden und künstlerischen Akteuren angestrebte Harmonie zwischen Architektur, Gemälden und Retabeln wider.
Meine Arbeit möchte ausgehend von Scharold, Ziegler und Kainz das Wissen über Onghers und sein Œuvre aktualisieren und erweitern, indem sie alle heute noch vorhandenen Werke an ihren Standorten in Form eines Katalogs erfasst und befundet.
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