Neuerscheinungen 2025



Reihe X. Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte Frankens



DAS ZINS- UND LAGERBUCH
HANS CHRISTOPH VON BERLICHINGENS (†1570)
AUS DEM JAHR 1532

Bearbeitet von

KURT ANDERMANN




Reihe 10 Band 14, ISBN 978-3-86652-114-8, VK 20,00 EUR, 2025, 104 Seiten, 10 Abbildungen, Hardcover

Abbildung auf dem Umschlag: Wappen der Familie von Berlichingen im Lehnbuch Kurfürst Ludwigs V. von der Pfalz 1538/40 GLA Karlsruhe 67 Nr. 1058 S. 458;
in Ermangelung des berlichingischen Wappens ist das in Schild und Helmzier identische Wappen der Familie von Eicholzheim reproduziert.

_ Titelei
_Inhalt
_Vorwort


Rückentext:

Dieses Zins- und Lagerbuch beschreibt vollständig den Besitz eines Angehörigen des Ritteradels im Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit und dokumentiert damit dessen wirtschaftliche Verhältnisse in exemplarischer Weise. Zugleich gewährt es hochinteressante Einblicke in die ländliche Verfassungs-, Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und Kirchengeschichte.

Aus landesgeschichtlicher Perspektive verbindet es die fränkische Landschaft um Jagst und Kocher, wo Hans Christoph von Berlichingens väterliches Erbe lag, mit Mainfranken, wo er aus mütterlichem Erbe und aus dem Zubringen seiner Ehefrau in und um Heidingsfeld und Thüngersheim ebenfalls begütert war. Aus all dem ergeben sich zahlreiche interessante Einblicke in die fränkische Ortsgeschichte.

Nicht zuletzt bietet dieses Buch neben vielerlei sonstigen Informationen zum dörflichen Recht auch neue Erkenntnisse zu dem von den Grafen zu Castell vergebenen „Schönfrauenlehen“ in Randersacker, das eine rechts-, kultur- und sozialgeschichtliche Kuriosität ganz eigener Art darstellt.


Zins- und Lagerbuch Hans Christoph von Berlichingens (1532), vorderer Einbanddecke (Abb. 2 im Buch).

Zins- und Lagerbuch Hans Christoph von Berlichingens (1532), Wappen der Familie von Berlichingen im vorderen Einbanddeckel (Abb.3 im Buch).






Reihe IX. Darstellungen aus der fränkischen Geschichte


Gabi Rudolf

Die Erwerbstätigkeit von Juden
in der Frühen Neuzeit

Ein Vergleich des ritterschaftlichen Marktes Thüngen
und der hochstiftischen Amtsstadt Arnstein

Reihe 09 Band 63, ISBN 978-3-86652-963-2, VK 49,00 EUR, 2024, XII und 336 Seiten, Tabellen und Grafiken


_Titeldaten
_Inhaltsverzeichnis
_Vorwort

Rückentext:

Welchen Erwerbstätigkeiten durften Juden im 17. und 18. Jahrhundert in fränkischen Territorien nachgehen und von welchen ökonomischen oder territorialen Faktoren hing ihr Wirtschaftsleben ab? Welche elementaren Unterschiede gab es in der Ökonomie der Vormoderne für Schutzjuden eines ritterschaftlichen oder eines hochstiftischen Territorialherren? Kam Jüdinnen im Wirtschaftsleben dieser Zeit eine Rolle zu?

Die wirtschaftlichen Verknüpfungen der christlich-jüdischen Lebenswirklichkeit stellten in den Territorien des frühneuzeitlichen Frankens weder eine Ausnahme noch eine Seltenheit dar. Im Gegenteil: Auf Grund der überdurchschnittlich hohen Anzahl an schutzverwandten Juden im fränkischen Raum ist die schiere Masse an bisher unbearbeiteten Quellen ein offensichtliches Hemmnis in der Forschung. Deshalb wurden zahlreiche bis dato unbearbeitete Quellen im Hinblick auf das Wirtschaftsleben von Juden ausgewertet und mit der bestehenden Forschung zum frühneuzeitlichen Landjudentum kontextualisiert.

Um der territorialen Vielfalt dieser Zeit zu begegnen, nähert sich die Autorin diesen Fragen über den mikroperspektivischen Blick auf zwei Untersuchungsorte nach dem 30-jährigen Krieg: auf das hochstiftische Arnstein und das ritterschaftliche Kondominat Thüngen. Der zugängliche Wirtschaftsraum unterschied sich in dieser Zeit für Juden in Arnstein unter der Schutzherrschaft der Würzburger Fürstbischöfe erheblich von demjenigen der Thüngenschen und Juliusspitälischen Schutzjuden in Thüngen.

Die territorialherrschaftliche Politik gegenüber Schutzjuden offenbart in den Untersuchungsorten Vorhersehbares sowie Unerwartetes: einerseits klare rechtliche und wirtschaftliche Grenzen, sowie andererseits eine erstaunliche Siedlungskontinuität jüdischer Familien; zudem eine pragmatische Flexibilität in der alltäglichen Handhabung der territorialen Vorgaben. In einem direkten Vergleich werden die wirtschaftlichen Tätigkeiten von Juden (und von einigen wenigen Jüdinnen) in Arnstein und Thüngen aus der Quellenperspektive christlicher Provenienz dargestellt. Die Arbeit von jüdischen Viehhändlern, Warenhändlern, Fleischhändlern und Kleinkreditgebern wird in ihrer nachvollziehbaren Ausprägung und Entwicklung im örtlichen Wirtschaftssystem der Untersuchungsorte bis ins Jahr 1780 nachgezeichnet.

Zum Abschluss erweitert die Autorin den Blickwinkel aus der räumlichen Mikroperspektive heraus: Unabhängig vom Wohnort können elementare Voraussetzungen und Bedingungen benannt werden, die für die große Varianz des jüdischen Wirtschaftslebens innerhalb territorialer Schutzherrschaften verantwortlich waren.



Die Buchvorstellung fand am 13. März 2025 um 18:00 Uhr in der Alten Synagoge in Arnstein statt.

Infos zu Arnstein und Thüngen: