Herbsttagung 2025 in Forchheim

Forchheim war 2025 der ausgewählte Ort in Oberfranken für die Jahreshauptversamlung. Die Mitglieder des Gesamtausschusses und der Vorstand trafen sich im Vorfeld in der Brauereigaststätte Eichhorn, um über Haushalt, Zuwahl von Wahlmitgliedern und dem Arbeitsprogramm zu beraten.

Nach der Sitzung des Hauptausschusses konnten die bereits angereisten Mitglieder an Stadtführungen durch die ehemalige Bamberger Festungsstadt teilnehmen. Treffpunkt war die Kaiserpfalz.



Nach dem Stadtrundgang trafen sich die Mitglieder zum Empfang und Begrüßung durch OB Dr. Uwe Kirschsteiner in der Kaiserpfalz. Forchheim ist übrigens auch Patron der Gesellschaft. Danach fand die geschlossene Jahreshauptversamm-lung mit den Berichten der Vorstandsmitglieder statt.


Anschließend hielt der Leiter des Staatsarchivs Bamberg, Dr. Klaus Rupprecht, den Festvortrag mit dem Titel „Als die ,Bauern’ die Burgen stürmten – Ablauf, Akteure und Motive des Bauernkriegs 1525 im Hochstift Bamberg“. Dabei schlug er den großen Bogen von den ersten Unruhen 1524 in Forchheim bis zu der Aufstandsbewegung ab der Karwoche 1525, die sich besonders gegen Adel sowie Stifte und Klöster richtete. Der Referent schloss mit dem Hinweis auf die im Staatsarchiv Bamberg überlieferten Schadenlisten, die auch wertvolle kulturhistorische Hinweise auf die Ausstattung von Adelssitzen geben.

Die Exkursion am Samstag führte in die Fränkische Schweiz. Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold informierte die Teilnehmer auf dem Weg zum ersten Ziel zu Geschichte, Landschaft und Wirtschaftsformen in der Region.

Den Auftakt bildete ein Besuch in Schloss Wiesenthau, das als Hotel und Veranstaltungsort geführt wird. Der Eigentümer, Herr Daniel Weber, dessen Familie umfangreiche Renovierungsmaßnahmen vorgenommen hat, empfing zu einem Rundgang. Dr. Klaus Rupprecht stellte die Geschichte der im 19. Jahrhundert ausgestorbenen Bamberger Ministerialenfamilie von Wiesenthau und deren Überlieferung im Staatsarchiv Bamberg vor.




Nach dem Besuch in Schloss Wiesenthau war ein Abstecher nach Kirchehrenbach geplant, der aus Zeitgründen leider ausfallen musste. In der Kirche befinden sich die Renaissance-Grabdenkmäler für Sigmund von Wiesnthau(† 1595 als Probst des Benediktinerklosters Banz) und für Wilhelm († 1578) und seiner Frau Anna von Wiesenthau († 1594) aus der Linie Hundshaupten.

Nachstes Ziel war Schloss Hundshaupten, Wohnsitz des 1. Vorsitzenden der Gesellschaft, Frhr Heinrich von Pölnitz. Das Schloss, ehemaliger Sitz der Herren von Wiesenthau, ist seit 1661 im Besitz der Freiherren von Pölnitz. Hier empfing die Familie von Pölnitz die Mitglieder. Heinrich von Pölnitz berichtete über die Baugeschichte der Burg und die in den letzten Jahren vorgenommenen umfangreichen Sicherungs- und Renovierungsarbeiten. Prof. Dr. Andreas Otto Weber referierte im Innenhof über Veränderungen im Stiftsadel im Kontext von Konfessionalisierung und Gegenreformation am Beispiel der Freiherren von Pölnitz in Hundshaupten.








Nach dem Mittagessen in der Post in Egloffstein hielt Prof. Dr. Günter Dippold den Vortrag „Die Einführung der Reformation in Egloffstein“, der die Offenheit der konfessionellen Entwicklung und Mischformen in den Jahrzehnten nach der Reformation besonders in ritterschaftlichen Orten verdeutlichte.

Die Exkursion führte schließlich zum Wasserschloss Kunreuth im gleichnamigen Ort, der in der Frühen Neuzeit im Gesamtbesitz aller egloffsteinischen Linien stand. Albrecht Graf von und zu Egloffstein referierte über die Bauentwicklung und die Geschichte seiner Familie. Zum Abschluss fand ein Empfang auf Einladung von Graf und Gräfin von und zu Egloffstein statt. Hier endete die Jahreshauptversammlung mit dem Dank an alle Mitwirkenden.



Fotos: GffG
Zeichnungen: Dr. Hainlein
Textgrundlage des Berichts: Prof. Dr. Dieter J. Weiß