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Herbstagung 2024 in Dinkelsbühl
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Der Wissenschaftliche Leiter der Gesellschaft, Prof. Dr. Dieter J. Weiß, hat den Ablauf der Tagung zusammengefasst und Dr. Hainlein hat die Herbsttagung wieder mit dem Zeichenstift begleitet.
Die Jahreshauptversammlung der Gesellschaft fand am 13./14. September 2024 in Dinkelsbühl und damit außerhalb des Fränkischen Reichskreises, aber noch in Mittelfranken statt. Nach der Sitzung des Hauptausschusses konnten die bereits angereisten Mitglieder an Stadtführungen durch die ehemalige Reichsstadt, die sich ihren historischen Charakter, besonders die Stadtbefestigung, hatte bewahren können, teilnehmen.
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Dinkelsbühl bei Tag und Nacht
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Spital
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Münster St. Georg
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Nachtwächter
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Ihr Kinderlein kommet
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Historische Walkanlage
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Die Mitarbeiter des Kommissionsverlags am Büchertisch
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Herr Weinschrod beim Programm des nächsten Tages
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Im Anschluß gab Herr Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer für die Stadt einen Empfang im Landestheater Dinkelsbühl, der das ungestört erhaltene Stadtbild wie die moderne Funktionsfähigkeit seiner Stadt betonte.
Die geschlossene Jahreshauptversammlung fand ebenfalls im Landestheater statt. Der 1. Vorsitzende Heinrich Freiherr von Pölnitz begrüßte die Teilnehmer und hielt das Gedenken an die seit der letzten Jahreshauptversammlung verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft wach: Prof. Dr. Klaus Arnold (Kitzingen), Dr. phil. h.c. Lothar Braun (Bamberg), Msgr. Dr. theol. Benno von Bundschuh (Großwenkheim), Dr. Johann Friedrich von Eichborn (Aidhausen), Dr. med. Gert Fricke (Würzburg), Luitgardis Körner (Dürrenmungenau), Peter von Petz (Nürnberg), Eugen Schöler (Schwabach), Volker Freiherr Truchseß von Wetzhausen (Wien) und Erhard Graf von Wedel (Wiesentheid).
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Wissenschaftlicher Leiter
Prof. Dr. Dieter J. Weiß
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1. Vorsitzender Heinrich Freiherr von Pölnitz
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Schatzmeister Dr. Max Horster
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Der Wiss. Leiter konnte in seinem Bericht neben den beiden Bänden, die 2024 vorgestellt wurden, die unmittelbar bevorstehende Drucklegung der von Dr. Renate Hilsenbeck verfaßten ersten umfassenden wissenschaftlichen Biographie zu Lothar von Faber (1817-1896), die in erster Linie aus den reichen Beständen des Firmen- und Familienarchivs Faber-Castell erarbeitet ist, ankündigen. In der Reihe der Darstellungen aus der fränkischen Geschichte steht die Dissertation von Gabi Maria Rudolf über den wirtschaftlichen Handlungsraum von Juden in der Frühen Neuzeit am Beispiel des ritterschaftlichen Marktes Thüngen und der hochstiftischen Stadt Arnstein ebenfalls vor der Drucklegung. Neu aufgenommen in das Programm konnte die von Prof. Dr. Kurt Andermann erarbeitete Edition „Das Zins- und Lagerbuch Hans Christoph von Berlichingens († 1570) aus dem Jahr 1532“ werden. Hans Christoph von Berlichingen († 1570), um 1500 geboren, war Angehöriger der fränkischen Reichsritterschaft Kanton Odenwalds und stand im Dienst zunächst der Grafen von Wertheim und dann der Würzburger Fürstbischöfe, wo er es zum Beisitzer im Landgericht des Herzogtums Franken und Obervogt auf der Festung Marienburg brachte. Im Jahr 1532 beauftragte Hans Christoph den Notar Johannes Neubeck aus Heilbronn, aus ihm vorgelegten Dokumenten ein Zins- und Gültbuch zu verfassen. Die im Jagsthäuser Archiv der Freiherren von Berlichingen verwahrte Papierhandschrift umfaßt 108 Blätter. Auch ihr Erscheinen steht bald bevor.
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Darauf wählte die Jahreshauptversammlung einstimmig die vorgeschlagenen neuen Wahlmitglieder zu: Frau Dr. Annett Haberlah-Pohl, Heimatpflegerin und Kulturreferentin des Bezirks Mittelfranken, Frau Priv.Doz. Dr. Katharina Kemmer, Lehrstuhl für fränkische Landesgeschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Herrn Dr. phil. Torsten Renner, Kurator am Museum Kloster Banz. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen diesmal die alle sechs Jahre fälligen Neuwahlen des Vorstands und die Bestellung des Gesamtausschusses. Gemäß dem Vorschlag des bisherigen Gesamtausschusses wählten die Mitglieder für die Periode 2024 bis 2030 folgende Herren namentlich und jeweils einstimmig für den Vorstand: 1. Vorsitzender Heinrich Freiherr von Pölnitz (Hundshaupten), 2. Vorsitzender Paul Freiherr von und zu Franckenstein (Ullstadt), Wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Dieter J. Weiß (München), stellvertretender Wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Gabriel Zeilinger (Erlangen), Schatzmeister Dr. Max Horster (Königstein/Ts.) und stellvertretender Schatzmeister Ludwig Weinschrod. Da der langjährige Wissenschaftliche und seit 2018 stellvertretende Wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Erich Schneider für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung stand, war hier eine personelle Änderung nötig. Prof. Zeilinger ist Inhaber des mit der Gesellschaft für fränkische Geschichte eng verbundenen Lehrstuhls für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Auch der Vorschlag für die neue Zusammensetzung des Gesamtausschusses wurde bestätigt.
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Der neue stellvertretende Wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Gabriel Zeilinger (Hightechagenda)
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Im Anschluß hielt der neue stellvertretende Wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Gabriel Zeilinger den Festvortrag mit dem Titel „ettlich kwe und pferd genommen und pawern gefangen. Adlige Zeugnisse aus dem Alltag des süddeutschen Städtekriegs 1449/50“. In Franken bezeichnet man diesen Höhepunkt der machtpolitischen wie militärischen Auseinandersetzungen zwischen Reichsfürsten und Reichsstädten in der Mitte des 15. Jahrhunderts als ersten Markgrafenkrieg. Der Referent konzentrierte sich auf die Vorstellung adeliger Zeugnisse zum Kriegsgeschehen, sowohl von Teilnehmern an den Kämpfen wie von Damen, etwa der Kirchheimer Äbtissin Magdalena von Oettingen. Die Beispiele wählte er vorwiegend aus dem Ries und seiner Umgebung, womit er den Auftakt für die Exkursion des folgenden Tages machte. Er entwarf nicht nur ein facettenreiches Bild des Kriegsgeschehens, sondern lieferte auch einen Beitrag zur Kultur- und Mentalitätsgeschichte. Die für den Städtekrieg in überraschender Varianz überlieferten Quellen zeigen besonders adelige Gruppen und Individuen in ihren vom Krieg beeinflussten Lebensformen.
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Der zweite Tag der Hauptversammlung führte die Teilnehmer zu Besichtigungen im fränkisch-schwäbischen Grenzbereich mit dem Schwerpunkt auf Oettingen und angrenzenden Territorien. Den Auftakt bildete ein Besuch in Schloß Thannhausen in Tannhausen, wo Baron und Baronin Michael und Christa von Thannhausen zum Kaffee empfingen und die Geschichte ihres Hauses vorstellten.
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Schloss Tannhausen
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Schloss Tannhausen Speisezimmer
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Links zu Informationen
Ort Tannhausen
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Schloss Tannhausen
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Der H.H. Pfarrer von Tannhausen führte kenntnisreich durch die Baugeschichte der dortigen spätgotischen Pfarrkirche St. Lukas von Nikolaus Eseler d. Ä. Im Anschluß gelangte die Exkursion in die ehemalige Zisterzienserinnenkirche Mariae Himmelfahrt in Kirchheim, dem Hauskloster der Grafen von Oettingen mit ihrer Familiengrablege. Wie schon während der Busfahrt, so gab auch hier Dr. Markus C. Müller die wichtigsten historischen Informationen. Schließlich wurden die Teilnehmer noch von Baron Thannhausen und dem Bopfinger Bürgermeister Dr. Gunter Bühler in der restaurierten Synagoge von Oberdorf am Ipf begrüßt. Der Bürgermeister der ehemaligen Reichsstadt stellte die Geschichte des jüdischen Lebens und der Synagoge Oberdorf vor, die mittlerweile zu einer Gedenk- und Begegnungsstätte mit Museum ausgebaut ist. Nach dem Mittagessen beim Wallfahrtswirt stand die Kirche Maria Brünnlein bei Wemding auf dem Programm der Exkursion. Der H.H. Wallfahrtsdirektor Dr. Norbert Traub stellte die Entstehung der Wallfahrt und seiner Kirche mit Stuck und Fresken von Johann Baptist und Michael Zimmermann vor.
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Spätgotische Pfarrkirche St. Lukas von Nikolaus Eseler d. Ä. in Tannhausen
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Ehemalige Zisterzienserinnenkirche Mariae Himmelfahrt in Kirchheim (Hauskloster der Grafen von Oettingen mit Familiengrablege)
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Gedenk- und Begegnungsstätte mit Museum - restaurierte Synagoge von Oberdorf am Ipf
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Wallfahrtskirche Maria Brünnlein bei Wemding mit Fresken von Johann Baptist und Michael Zimmermann
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Wallfahrtskirche Maria Brünnlein
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Nachdem die Busfahrt bereits an mehreren Oettinger Schlössern im Ries vorbeigeführt hatte, konnte das Residenzschloß in Oettingen ausführlich besichtigt werden. Zum Abschluß fand ein Tee-Empfang auf Einladung S. D. des Fürsten zu Oettingen-Spielberg statt. Hier endete die Jahreshauptversammlung mit dem Dank an alle Mitwirkenden, besonders die Gastgeber, Redner und schließlich Organisatoren der Tagung, Ludwig Weinschrod und Dr. Markus C. Müller.
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Festsaal im Residenzschloss
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Residenzschloss Oettingen
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Fotos: GffG
Zeichnungen: Dr. Hainlein
Text des Berichts: Prof. Dr. Dieter J. Weiß
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