Coronabedingt mussten die Zusammenkünfte der Mitglieder unserer Gesellschaft abgesagt bzw. verschoben werden. Wie üblich Mitte September konnte dieses Jahr die Hauptversammlung in Eichstätt stattfinden. Zu danken ist allen, die mit Planung und Durchführung zum Gelingen beigetragen haben.

Nach der Sitzung des Gesamtausschusses im IBB Hotel Altmühltal trafen sich die angereisten Mitglieder im Hof der Benediktinerinnenabtei St. Walburg zur Stadtführung mit Frau Dr. Claudia Grund. In der Abtei wurde sie von Sr. Walburga Pelkmann OSB unterstützt.

_ Geschichte der Abtei St. Walburg in Eichstätt

_ Sehenswürdigkeiten in Eichstätt mit Fotos, Beschreibungen und Audioclips

Am Abend fand in der Aula der Universität die geschlossene Hauptversammlung der Stifter, Patrone und Wahlmitglieder statt.

Nach dem Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin Martina Edl folgte der Vortrag von Sr Dr. Maria Magdalena Zunker OSB "Die Bischöfe von Eichstätt und die Benediktinerinnen von St. Walburg. Eine facettenreiche Wechselbeziehung".

Abstrakt des Vortrags:
An Hand von zumeist aus dem Archiv der Abtei St. Walburg stammendem Quellenmaterial der Zeit vom 15. bis ins späte 18. Jahrhundert wurden die Beziehungen der Eichstätter Bischöfe zu der im Jahre 1035 am Grab der hl. Walburga gegründeten Abtei veranschaulicht. Sowohl zum Bischof als Ordinarius, wie auch zum Fürstbischof als Landesherrn waren diese Beziehungen nicht selten von starken Spannungen geprägt. Solche entstanden etwa, wenn es, wie immer wieder im Laufe der Jahrhunderte der Fall, zu Besitzentfremdungen von Seiten der Fürstbischöfe kam. Gegen solche und weitere Eigenmächtigkeiten wussten sich die St. Walburger Äbtissinnen selbstbewusst mit Protestschreiben zu wehren, im 16. und 18. Jahrhundert suchten sie zudem mit Erfolg auch Rechtsbeistand bei den beiden höchsten Reichsgerichten. Interessenkonflikte ergaben sich im 17. und 18. Jahrhundert z.B. auch infolge des Verkaufs des im Kloster produzierten Biers und Branntweins. Nicht geringe Spannungen entstanden immer wieder, wenn sich die Bischöfe als Ordinarii verpflichtet sahen, das Kloster zu beaufsichtigen und Einfluss auf dessen innere und äußere Verhältnisse zu nehmen, so z. B. bei der Reform des Klosters im 15. Jahrhundert. Eher befremdlich für den heutigen Menschen muten die – nicht immer widerstandslos von den Nonnen hingenommenen – Eingriffe von Seiten der Bischöfe bei den im 17. und 18. Jahrhundert durchgeführten Visitationen an. Der Vortrag endete mit Beispielen, die zeigen, dass sich die Eichstätter Bischöfe immer wieder auch als Förderer und Freunde des Klosters erwiesen haben, so zum Beispiel letztendlich bei der Reform des Klosters im 15. Jahrhundert und auch durch die von Seiten der Fürstbischofe geleistete finanzielle Unterstützung des verarmten Klosters bei den im 17. Jahrhundert notwendig gewordenen Baumaßnahmen.

Am Samstag folgte die Führung durch die Residenz in zwei Gruppen. Unser Dank gilt hier den beiden Stadtführerinnen, Frau Waltraud Hofer und Frau Pia Zecherle. Auch hier finden wir auf der Website der Stadt Eichstätt - Link siehe oben - weitere Informationen zum Nachlesen und -schauen.

Danach fuhren wir nach Pfünz und besuchten das dortige römische Kastell "Castra Vetoniana". Kreisheimatpfleger Dr. Karl-Heinz Rieder informierte uns über die geschichtliche Entwicklung.